Rostocker Künstler: Karl Eschenburg


Karl Eschenburg (* 20. Mai 1900 in Rostock); war ein Rostocker Fotograf. Er war der Sohn des Schiffszimmermanns August Eschenburg. Karl Eschenburg lernte Schiffbauer auf der Neptun-Werft und meldete sich 1918 freiwillig zum Dienst in der Marine. Er wurde im Seeflugzeugs-Versuchskommando Warnemünde eingesetzt. Hier machte er erstmals die Bekanntschaft mit der zu dieser Zeit neuen Technik der Luftbildaufnahmen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Auflösung der militärischen Fliegereinrichtungen begann die Zeit der zivilen Luftfahrt von Warnemünde. Karl Eschenburg fand eine Anstellung bei der Deutschen Luftreederei, deren Warnemünder Büro er betreute und wo er Verbindungen zu Flugplätzen in Berlin, Dortmund und auf Rügen hielt.


1922 begann Eschenburg mit einem einmaligen Stipendium der Hansestadt Rostock von 200 Reichsmark ein Schiffbaustudium in Hamburg. Nach dem Abschluss 1925 wurde er Schiffbauingenieur in den Arado-Flugzeugwerken in Warnemünde. Im selben Jahr heiratete er die Warnemünder Lehrerin Gertrud Jessel. Von seiner Firma bekam er zur Hochzeit einen Gutschein für eine fotografische Ausrüstung geschenkt, und dies begründete seinen Weg zum anerkannten Fotografen. Die Weltwirtschaftskrise hatte auch seinen Arbeitgeber in Mitleidenschaft gezogen, so dass es Eschenburg leichtfiel, die Leidenschaft Fotografieren zum Beruf zu machen.
                                                     Quelle: Wikipedia-Artikel

 

Grab Karl Eschenburgs auf dem Neuen Warnemünder Friedhof
Grab Karl Eschenburgs auf dem Neuen Warnemünder Friedhof

Er arbeitete als selbständiger Fotograf unter anderem für die „Rostocker Illustrierte“ und den Hinstorff Verlag. Seine Arbeiten erregten schon auf der ersten Werkschau 1934 in Schwerin Aufmerksamkeit und begeisterten die Kritiker, lukrative Aufträge folgten. Diese ermöglichten es ihm, mit dem Automobil – anfangs einem Hanomag 2/10 PS – auch die weitere Umgebung zu dokumentieren.
Dem Autodidakten Eschenburg gelang es, seine Heimat Mecklenburg, besonders aber Rostock und Warnemünde, mit gekonnter Objektivität, aber auch mit einem liebenswerten Zug für die Nachwelt festzuhalten. Immer war er auf der Suche nach dem besonderen, etwas anderen Motiv, wenn es auch in der Zeit der Plattenkameras und schwerer Holzstative teilweise schwierig war, dies zu realisieren. Eschenburg wurde 1939 zur Marine einberufen und kehrte mit einer unheilbaren Krankheit aus dem Krieg zurück. Er konnte seine Arbeit nicht wieder aufnehmen und starb am
5. November 1947 in Warnemünde.
Sein großes Fotoarchiv bot schon Material für einige erfolgreiche, durch seinen Sohn Wolfhard Eschenburg herausgegebene Bildbände und Ausstellungen. Seit 2006 befindet sich das Fotoarchiv im Eigentum der Universität Rostock.